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„Zukunftsdialog 2020 – 30 Jahre Oberberg: Werte in der Psychosomatik und Psychotherapie"

Am 22. Mai organisierte die Oberberg Stiftung Matthias Gottschaldt das sehr gut besuchte Symposium „Zukunftsdialog 2020 – 30 Jahre Oberberg: Werte in der Psychosomatik und Psychotherapie“. Die Ausführungen der renommierten Wissenschaftler aus den Bereichen Psychotherapie, Psychosomatik und Suchtmedizin standen im Zeichen einer Wertediskussion für die Zukunft von Psychosomatik und Psychotherapie. Die Vorträge bildeten einen Spannungsbogen von der 30-jährigen Firmengeschichte über die aktuelle Gegenwart und zukünftige Fokussierung. Festredner Richard David Precht bereicherte das Programm aus philosophischer Sicht. Mehr zu den Inhalten der Vorträge nach der Bildergalerie


Dr. Edda Gottschaldt, Mitglied des Vorstandes der Oberberg Stiftung, und Prof. Michael Almeling eröffneten die Veranstaltung mit einem Grusswort an die Teilnehmer der Veranstaltung und Mitarbeiter der Stiftung und Kliniken.

Prof. Dr. Götz Mundle, Stiftungsrat der Oberbergstiftung und medizinischer Geschäftsführer der Oberbergkliniken, berichtete über die 30-jährige Firmengeschichte anhand der Grundpfeiler des medizinischen Gesamtkonzeptes von Oberberg - eine individuelle, intensive und innovative Behandlung -, der Weiterentwicklung in Richtung Achtsamkeit, Salutogenese und „ansteckende“ Gesundheit sowie anhand der nach vorne gewandten Ausrichtung, gestaltet durch den Zukunftsdialog 2020.
Die vollständige Präsentation finden Sie hier.

Prof. Dr. Wolfgang Senf begann die Ausführungen zum Zukunftsdialog 2020 mit einer lebendigen Ausführung zu einer integrativen Psychotherapie, in der die einzelnen Psychotherapieschulen in Dialog treten und zu unterschiedlichen Zeitpunkten entsprechend der Ziele der einzelnen Phasen des therapeutischen Prozesses von bewältigend, palliativ bis hin zu kurativ heilend im therapeutischen Prozess eingesetzt werden können.
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Prof. Dr. Johannes Michalak stellte die Möglichkeiten und Grenzen achtsamkeitsbasierter Therapieverfahren, z. B. der achtsamkeitsbasierten kognitiven Therapie MBCT dar. Im zweiten Teil seines Vortrages fokussierte er auf die unterschiedlichen Möglichkeiten der Anwendung von Achtsamkeit im klinischen Kontext - entweder als ergänzenden Methode, die einen Baustein in einem Gesamtbehandlungsprogramm darstellt, oder als achtsamkeitsbasiertes Verfahren, in dem sowohl Patienten als auch Therapeuten eine eigene Achtsamkeitspraxis aufweisen.
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Prof. Dr. Dr. Harald Walach beendete den ersten Teil des Symposiums mit dem inhaltlichen Schwerpunkt „Zukunftsdialog 2020 – Werte in der Psychosomatik und Psychotherapie“ mit einem klar strukturierten und berührenden Vortrag über die Entwicklung von Werten in unserer Gesellschaft.  Neben einem historischen Abriss über die Entwicklung von Werten in früheren Gesellschaften fokussierte er auf die Notwendigkeit der persönlichen Erfahrung und Innenschau als Basis für die Entwicklung von persönlichen und gesellschaftlichen Werten und Normen. In diesem Kontext stelle Psychotherapie eine Möglichkeit dar, Räume für Innenschau und Erfahrungen eigener innerer Wertesysteme zu öffnen,  wodurch bewusst Werte erkannt und gestaltet werden könnten.
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Nach lebendigen Diskussionen während der Mittagspause ermöglichte Prof. Dr. Falk Kiefer einen Einblick in die Grundlagenforschung moderner Suchtmedizin. Dargestellt wurden neueste Ergebnisse u.a. zu Kontextvariablen, Reiz-Reaktionsmustern und Suchtgedächtnis, die bei der Entwicklung und Behandlung von Suchterkrankungen eine zentrale Rolle spielen.
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Dr. Christoph von Ascheraden berichtete über die Grundstruktur und die fast flächendeckend in allen Landesärztekammern heute etablierten Interventionskonzepte für süchtige Ärztinnen und Ärzte, die u.a. auf Initiative des Gründers der Oberbergkliniken, Prof. Gottschaldt, eingerichtet wurden.
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Prof. Dr. Tobias Esch berichtete über neue Entwicklungen und Studien an der Harvard Medical School, Boston, USA, in denen insbesondere die aktive Beteiligung der Patienten in der Arzt-Patient- Beziehung als Teil einer „ansteckenden“ Gesundheit im Vordergrund stehen.

Der Festredner Richard David Precht griff als Philosoph mit seinem herausragenden Vortrag über das Menschenbild aus historischer, heutiger und zukünftiger Sicht die Themen des Symposiums in gelungener Art und Weise auf.  Werte und Ziele menschlichen Handelns wurden von ihm nicht nur sprachlich, sondern auch inhaltlich prägnant skizziert. Mit großer Faszination folgte das Publikum seinen Ausführungen über die heute bestehenden und teilweise überfordernden Wahlmöglichkeiten nicht nur in unserem Alltag, sondern auch in der Medizin und in der Psychotherapie. Grenzenlose Ansprüche in den Vorstellungen der Menschen spiegeln süchtige Strukturen von Patienten, teilweise auch von Therapiemethoden oder Therapeuten wider. Alles muss zu jeder Zeit an jedem Ort für jeden in jedem Alter möglich sein. Optimierung und Perfektionierung auch des psychischen Erlebens sind heute Teil eines „modernen“ von Richard David Precht zu Recht pointiert und prägnant hinterfragten Menschenbildes.

Prof. Dr. Götz Mundle und Prof. Dr. Michael Almeling dankten in ihrem Rückblick allen Referenten des Tages und gaben einen kurzen Ausblick auf die sich Richtung 2020 weiterentwickelnde Therapie in den Oberbergkliniken wie beispielsweise ein geplantes Oberberg City Achtsamkeitszentrum in Charlottenburg unter der Leitung von Prof. Mundle.

Ein weiterer Ausblick galt dem von der Oberberg Stiftung und der Identity Foundation organisierte interdisziplinäre Kongress Meditation & Wissenschaft, welcher vom 24.-25. Oktober 2014 in Berlin statt fand.
Mehr Informationen finden Sie hier.

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